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Erste Intersektionale Diversity Woche (InDiWo)
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Workshop „Studium und soziale Ungleichheit“
Der Interkulturelle Bereich des Studierendenwerks Darmstadt geht neue Wege und erweitert sein Angebot für Studierende.
Das interkulturelle Team tritt ein für eine offene Gesellschaft, für Teilhabe und Partizipation. Deshalb hat die Auseinandersetzung mit Themen wie Eigen- und Fremdwahrnehmung und etwa der Frage, wie es in unseren Köpfen zum „Othering“ und entsprechenden Stereotypen und Vorurteilen kommen kann, in seinem Veranstaltungsprogramm hohen Stellenwert.
Hierzu gehört ein erweitertes Verständnis von Vielfalt, nämlich als „radical diversity“, das mehr umfasst als die Unterschiedlichkeit von Nationalitäten bzw. „Kulturen“ und Aspekte wie soziale Herkunft, körperliche Handicaps u. v. m. mit einbezieht. Ziel ist also vor allem interkulturelle Sensibilisierung.
Unter diesen Vorzeichen fand nun erstmals der experimentelle Workshop „Studium und soziale Ungleichheit: Dem Habitus auf der Spur“ statt. Konzeptuell beteiligt war Susanne Pawlewicz vom Institut für Allgemeine- und Berufspädagogik an der TU Darmstadt. 14 Studierende aus unterschiedlichsten Studiengängen nahmen teil.
Das Habitus-Konzept von Bourdieu kommt in verschiedenen Fachdisziplinen zur Anwendung. Auch im interkulturellen Bereich ist der Ansatz vielversprechend, da Eigen- und Fremdwahrnehmung erheblichen Einfluss auf die Denk- und Verhaltensstrukturen eines Menschen haben.
Folgende Fragestellungen wurden im Workshop diskutiert:
- Wie sehr beeinflusst mich meine soziale Herkunft?
- Welche Bedeutung hat sie für mein Denken, Wahrnehmen und Handeln?
- Welche i. d. R. unbewussten evtl. verletzenden Zuschreibungen und Bewertungen nehme ich vor?
- Wie lassen sich entsprechende Mechanismen erklären?
Davon ausgehend setzten sich die Teilnehmer*innen mit ihren eigenen - sozial vermittelten -Wahrnehmungs- und Bewertungsformen auseinander. Selbstreflexion bedeutet hier einen Perspektivenwechsel: Durch welche „Brille“ sehe ich für gewöhnlich meine Mitmenschen und be- oder verurteile sie? Die Beschäftigung mit dem eigenen Habitus kann somit dazu beitragen interkulturelle Kompetenz zu verbessern.
Ein weiteres Workshop-Ziel war zu sondieren, inwieweit wissenschaftliche Inhalte u. a. durch interaktive Übungen interdisziplinär vermittelt werden können.
Das Feedback zur Veranstaltung war durchweg sehr positiv. Alle Teilnehmer*innen sprachen sich dafür aus, dass weitere Veranstaltungen in diesem Format, ein- oder mehrtägig, konzipiert werden sollten.
Eine Stimme aus dem Kreis der Teilnehmer*innen: „Der Workshop hat mir wirklich sehr gut gefallen! Ich merke schon jetzt, dass viele der heutigen Themen schon nacharbeiten. Der Workshop hat also definitiv zum Nachdenken angeregt.“
Gemeinsam aktiv unter dem Motto „Schule ohne Rassismus“
sind die Albert-Schweitzer-Schule und das Studierendenwerk Darmstadt. Die Schule beteiligt sich an dem bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“. Dabei engagieren sich SchülerInnen für ein Klima an ihrer Schule, das sich „bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt“ wendet. Das Ziel ist die Förderung von Zivilcourage und der Gestaltung von gelebter Vielfalt. Diese Ausrichtung passt sehr gut, zu dem Engagement des Studierendenwerks Darmstadt für mehr Studierende mit Migrationshintergrund. Im Rahmen dieses – von der Stiftung Mercator geförderten - Projektes hatte die Projektleiterin Frau Wendt 2015 Kontakte zu Schulen aus Darmstadt und Umgebung geknüpft. Darunter war auch der Kontakt zu Herrn Dwelk, der die Arbeitsgruppe an der Albert- Schweitzer-Schule leitet. Schnell wurde klar: wir wollen gemeinsam mehr bewegen.
Zwei Workshops zum Thema Eigen- und Fremdwahrnehmung hatten TutorInnen des Projekts „Vielfalt leben- vom Ihr zum WIR“ bereits für SchülerInnen an der Albert-Schweitzer-Schule durchgeführt. Diese fanden unter der Leitung von Frau Wendt statt. Das positive Feedback auf die Workshops bewegte und bestärkte die Arbeitsgruppe weiterhin an den Themen Diskriminierung, Eigen- und Fremdwahrnehmung zu arbeiten.
Ziel der AG ist, im Rahmen der Projektwoche 2017, Workshops für ihre MitschülerInnen anzubieten. Bei diesem Vorhaben wird die AG von TutorInnen des Studierendenwerks unterstützt – von der Planung, über die Organisation bis hin zur Durchführung.
Um die Projektgruppe inhaltlich stark aufzustellen fand daher Anfang November ein zweitägiger Workshop mit dem Titel „Ohne Angst verschieden sein“ für die AG und die Studierenden statt. Dafür kamen acht SchülerInnen gemeinsam mit ihrem Lehrer in das Studierendenwerk. Den Workshop hatte Christine Wendt (zertifizierte interkulturelle Trainerin und systemische Coach) gemeinsam mit zwei Kolleginnen des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU Darmstadt konzipiert und durchgeführt. Unterstützt wurde sie dabei von Benjamin Lobedank (ebenfalls Mitarbeiter im Bereich Interkulturelles des Studierendenwerks), sowie den TutorInnen. Dadurch verbindet das Projekt auch die Studierenden über die Fächergrenzen hinweg, öffnet den Blick für mehr und lässt alle Beteiligten erleben, wie sie gemeinsam etwas entstehen lassen.
An dem Workshop nahmen neben den SchülerInnen auch Studierende der beiden Hochschulen – TU Darmstadt und h_da – teil.
Es ist eine schöne Art der Zusammenarbeit, bei der beide Perspektiven berücksichtigt und miteinander verbunden werden: die täglichen Erfahrungen der SchülerInnen und die Studienerfahrungen der Studierenden – jeweils mit und ohne Migrationshintergrund.
„Die Welt in Schubladen!?“ – mit Auszubildenden des Studierendenwerks
Workshop: Interkulturelle Kompetenz und Kommunikation
Im Oktober nahmen zehn Auszubildende des Studierendenwerks und fünf Tutor*innen des Projekts „Studium+M“ an einem zweitägigen Workshop teil.
Vermittelt wurden Inhalte zum Kulturbegriff, unterschiedliche Kulturdefinitionen, Grundlagenwissen zu Sprache sowie Übungen im Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung.
Die Fotos zeigen Eindrücke aus dem Workshop.
„‘Kultur‘ versteckt mehr, als sie zeigt. Und das, was sie versteckt, versteckt sie seltsamerweise am besten vor ihren eigenen Mitgliedern. Jahre des Studiums haben mich überzeugt, dass die eigentliche Aufgabe nicht darin besteht, fremde Kulturen, sondern die Eigene zu verstehen.“ (Edward, T. Hall/1959)
Den Fokus dieser Workshops legen Christina Wendt und Benjamin Lobedank (Bereich Interkulturelles) auf das Verstehen und Reflektieren von:
- eigenen Verhaltens- und Denkmustern,
- Stereotypen und Vorurteilen,
- und liebgewonnenen „Schubladen“
Dabei spielt die Sensibilisierung für das Thema eigen- und Fremdwahrnehmung eine besondere Rolle.