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Lokale Studie "Zukunftspläne nach der Schule 2016"
Um mehr über die Studierneigung von Schülerinnen und Schülern und deren Wissen über Studienvoraussetzungen zu erfahren, haben wir diese befragt.
Die erste Befragungsrunde „Zukunftspläne nach der Schule“ wurde in unserem Auftrag vom Institut für Soziologie, Professur für Empirische Sozialforschung der TU Darmstadt durchgeführt und ausgewertet. Die Befragung fand im Frühjahr 2016 statt - sowohl an klassischen Gymnasien als auch an Fachoberschulen und an beruflichen Gymnasien. Von 1.313 Schülern und Schülerinnen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren der 11. Jahrgangsstufen (Klassen) liegen auswertbare Daten vor.
Prof. Dr. Marek Fuchs vom Institut für Soziologie der TU Darmstadt stellte uns die Ergebnisse der Studie am 3.3.2017 vor.Dr. Olga Zitzelsberger vom Institut für Allgemeine Pädagogik der TU Darmstadt kommentierte die Ergebnisse aus bildungswissenschaftlicher Sicht.
Beide bescheinigen der Studie „Brisanz“.
Der Wille ist da – die Chancen fehlen
Von Ann-Kathrin Landzettel
Lokale Studie zeigt: Der Weg ins Studium ist für Migrantinne und Migranten oft schwer
Die vom Studierendenwerk Darmstadt beauftragte Studie „Zukunftspläne nach der Schule 2016“ zeigt es schwarz auf weiß: SchülerInnen mit Migrationshintergrund haben ein großes Interesse an einem Studium. Doch nach dem Schulabschluss gehen nur wenige diesen Weg. Warum? Eine Ursachenanalyse.
„Das Studierendenwerk ist keine Insel, wir stehen vor der Notwendigkeit integrativ zu arbeiten, migrationsgesellschaftliche Perspektiven kennenzulernen und auch einzunehmen und mit zu entwickeln“, leitete Detlef Gollasch, Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit, das Pressegespräch am 3.3.2017 im Studierendenwerk Darmstadt ein. Dementsprechend groß war die Neugier auf die Studie „Zukunftspläne nach der Schule 2016“, die im Rahmen des von der Stiftung Mercator geförderten Pilotprojekts „Studium + M“ durchgeführt wurde. Professor Dr. Marek Fuchs vom Institut für Soziologie der Technischen Universität Darmstadt und Dr. Olga Zitzelsberger vom Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU stellten die Ergebnisse vor.
Brisant: Studien-Ergebnisse offenbaren Missverhältnis
„Die Auswertung der Fragebögen der 1.313 teilnehmenden OberstufenschülerInnen von 15 Schulen aus Darmstadt beziehungsweise aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg zeigt deutlich, dass SchülerInnen mit Migrationshintergrund eine ebenso hohe Studierneigung haben wie einheimische SchülerInnen. Dennoch finden sie nach ihrem Schulabschluss deutlich seltener den Weg an die Hochschulen“, fasste Fuchs die Kernaussage der Studie zusammen. Doch wie kommt es zu dem offensichtlichen Missverhältnis zwischen der hohen Studienmotivation junger Menschen mit Migrationshintergrund und der Tatsache, dass sie an den Hochschulen unterdurchschnittlich vertreten sind?
Stolperstein eins: Schülern fehlen Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten
Unter anderem zeigte die Befragung, dass sich MigrantInnen in Schulen häufig nur unzureichend über mögliche Bildungswege informiert fühlen und oftmals gar nicht wissen, welche weiteren Schritte sie nach der Schule gehen können. Zudem kennen sich viele Eltern mit dem deutschen Ausbildungssystem nicht aus und können ihre Kinder nur begrenzt unterstützen. Im Freundeskreis finden sich ebenfalls seltener Studierende, die Orientierung bieten und Wegweiser sein können.
„Hier ist ein deutliches Informationsdefizit angezeigt. Die Schüler und Schülerinnen müssen besser informiert werden, welche Berufs- und Bildungswege es gibt“, wünschte sich Dr. Olga Zitzelsberger. „Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass man an der Schnittstelle Grundschule/weiterführende Schule schon fast von einer institutionellen Diskriminierung sprechen muss, die dazu führt, dass SchülerInnen mit Migrationshintergrund weniger eine Empfehlung bekommen, auf ein Gymnasium zu gehen“, ergänzt die Erziehungswissenschaftlerin.
Stolperstein zwei: Das Notensystem nimmt vielen den Mut
Hinzu kommt, dass SchülerInnen mit Migrationshintergrund im Durchschnitt schlechtere Noten aufweisen als Einheimische. Das lässt nicht nur die Vermutung zu, dass sie aufgrund des Abschlusszeugnisses häufiger an den Zugangsvoraussetzungen bestimmter Studienfächer scheitern. Die Notensituation beeinflusst zudem auch das Selbstbewusstsein. Viele zweifeln an den eigenen Fähigkeiten und trauen es sich nicht zu, ein Studium zu meistern.
Stolperstein drei: Die finanzielle Situation als unüberwindbare Hürde
Auch die finanzielle Situation stellt oft einen bedeutenden Stolperstein auf dem Weg zum Studium dar. So erlebte es auch die Türkin Egemen Ylmaz, Tutorin des Projektes „Studium + M“. Sie wollte auf jeden Fall studieren und meisterte lange den anstrengenden Spagat zwischen Geldverdienen und ihrem Informatik-Studium (im Master an der TU-Darmstadt). „Ich habe mein Studium selbst finanziert und das war wirklich schwierig – vor allem, weil während meines Bachelor-Studiums an der h_da in den Laboren Anwesenheitspflicht bestand und ich meinen kranken Vater pflegen musste. Erst nach mehreren Semestern hörte ich zufällig, dass es BAföG gibt. Ich wusste davor einfach nicht, dass ich das beantragen kann“, erinnert sie sich.
Neue Befragung soll weitere Stolpersteine aufdecken
Damit spricht die Studentin ein weiteres wichtiges Thema an: Vor welchen Herausforderungen stehen Studierende auf ihrem Weg zum Abschluss? „Befragungen hierzu werden bereits durchgeführt“, verriet Christina Wendt, Projektleiterin des Programms „Studium + M“. „Diesmal unter Studierenden mit Migrationshintergrund, die gerade ihre Bachelor-Arbeit schreiben. Wir möchten wissen: Mit welchen Stolpersteinen sahen sie sich im Laufe ihres Studiums konfrontiert? Wir sind auch auf diese Ergebnisse sehr gespannt.“
Vorhandenes Potential junger Menschen nutzen
Das Einbeziehen neuester Ergebnisse der systematischen Bildungsforschung ist aus Sicht der Projekt-Verantwortlichen die Voraussetzung für ein wirksames Vorgehen. Das betonte auch Ulrike Laux, Geschäftsführerin des Studierendenwerks Darmstadt: „Der gesetzliche Auftrag der Studierendenwerke ist es, Studierende zu unterstützen, gemäß unserem Slogan 'Damit studieren gelingt'. Dieses Kümmern um Studierende entspricht einer ganzen Zahl von Leitbildelementen, die wir verfolgen, etwa die Wertschätzung von Vielfalt sowie der Wille, zur Jobgerechtigkeit etwas beizutragen. Unser Ziel ist es, vorhandenes Potenzial junger Menschen zu erkennen und zu fördern.“