Richt- und Baustellenfest in der Wohnanlage Riedeselstraße
- Öffentliche Förderung ermöglicht vergleichsweise günstige Preise: ca. 330 Euro Warmmiete
- 294 Zimmer, Erstbezug im Sommersemester 2018
- Minister Rhein: „Unterstützung des Landes Hessen durch das Programm Studentisches Wohnen zeigt Wirkung“
- Hoher Bedarf bei Studierenden mit unterdurchschnittlichem Einkommen
- Atriumgebäude mit großem Innenhof, Solarthermie-Anlage
- Gedenktafel: Technische Universität, Denkmal-Behörde und Studierendenwerk wollen Erinnerung an Gestapo-Gefängnis an gleicher Stelle wachhalten
Darmstadt, 3. August 2017. Der Wohnservice des Studierendenwerks wird aller Voraussicht nach pünktlich zum Sommersemester 2018 fast 100 zusätzliche Zimmer mehr anbieten können als vor dem altersbedingten Abriss der vormaligen Wohnanlage Riedeselstraße an gleicher Stelle. Dass dann für 294 moderne, bestens ausgestattete Neubau-Zimmer eine für Darmstädter Verhältnisse günstige Warmmiete von ca. 330 Euro aufgerufen werden kann, macht ein Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von 2,5 Millionen Euro möglich.
Zusammen mit einem vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu günstigen Konditionen bereitgestellten Darlehen zur Wohnraumförderung in Höhe von 4,2 Millionen Euro sowie frei finanzierten Darlehen und Eigenmitteln des Studierendenwerks in Höhe von ca. 11,6 Millionen Euro ergeben sich Gesamtinvestitionen von ca. 18,3 Millionen Euro. Die Technische Universität Darmstadt hat dem Studierendenwerk das zugehörige Grundstück unentgeltlich in Erbpacht übertragen.
„Die hilfreiche Unterstützung für dieses Projekt vor allem durch das Land Hessen ist ein wichtiges Signal, das ich sehr begrüße“, wandte sich in ihrer Ansprache die Geschäftsführerin des Darmstädter Studierendenwerks Ulrike Laux an den Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein. „Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zeigen, dass der Kostendruck auf die Studierenden vor allem für die Miete zunimmt, dem größten Posten bei ihren monatlichen Ausgaben“, so Laux weiter. „Wie wichtig unsere öffentlich geförderten Angebote sind, verdeutlicht auch die Tatsache, dass sehr viele Studierende mit unterdurchschnittlichem Einkommen, für die hochpreisige Zimmer privater Wohnheim-Betreiber nicht in Frage kommen, in Häusern der Studie-rendenwerke leben“, betonte Laux in Anwesenheit des Darmstädter Oberbürgermeisters Jochen Partsch und des Kanzlers der Hochschule Darmstadt Norbert Reichert vor zahlreichen weiteren Gästen: Studierende, Firmenvertreter, Nachbarn der Wohnanlage.
Wissenschaftsminister Boris Rhein stellte in seinem Grußwort heraus: „Nach der Fertigstellung des Wohnheims in der Riedeselstraße stehen in Darmstadt über 3.500 Wohnheimplätze zur Verfügung. Das macht deutlich, dass die Unterstützung des Landes Hessen durch das Förderprogramm Studentisches Wohnen Wirkung zeigt. Gleichzeitig holt Hessen mit diesem Engagement im Bundesvergleich deutlich auf. Bis 2019 wollen wir 2.000 neue Wohnheimplätze in ganz Hessen schaffen.“
Für das Studierendenwerk besteht die Herausforderung darin im Bereich des studentischen Wohnens gleichermaßen wirtschaftlich und umweltgerecht wie dem Ziel verpflichtet zu handeln, sozialverträgliche Mieten zu kalkulieren. Effiziente Anlagentechnik bietet die Chance, den Energieverbrauch zu reduzieren. Auf der neuen Wohnanlage ist deshalb eine Solarthermie-Anlage geplant, die Sonnen-Energie zur Warmwasser-Gewinnung und Unterstützung der Heizungsanlage nutzt.
Die Erschließung der vier Vollgeschosse und des darüber liegenden Staffelgeschosses der neuen Wohnanlage wird über zwei Treppenhäuser über den großen Innenhof des Atriumgebäudes erfolgen. Besonderes Augenmerk wird dort auf die Fassadengestaltung gelegt: Hier wird ein auf die jungen Mieterinnen und Mieter zugeschnittenes lebhaftes Farbkonzept realisiert. Eine ähnliche Gestaltungsidee findet bereits seit der Einweihung der 2012 fertiggestellten Wohnanlage des Studierendenwerks in der Berliner Allee 6 viel Zustimmung.
Das Studierendenwerk hat weitere Positiv-Effekte im Blick: Die mit Bedacht gewählte Schall-absorbierende Öffnung nach Innen wird sehr erleichtern, dass sich das Miteinander mit dem nachbarschaftlichen Umfeld harmonisch gestaltet. Geschäftsführerin Laux sieht das neue Gebäude in der Riedeselstraße als ein zwar verdichtendes, aber das Campus-nah gelegene Wohnviertel qualitativ aufwertendes Element.
Auch die Einbeziehung einer an nationalsozialistisches Unrecht gemahnenden Gedenktafel in die Planung hat für
Ulrike Laux hohen Stellenwert. Das Bronze-Relief des Darmstädter Künstlers Fritz Schwarzbeck wird an das Gestapo-Gefängnis in der Riedeselstraße in den 1930er Jahren erinnern. Die Technische Universität, die Denkmalschutz-Behörde der Wissenschaftsstadt Darmstadt und das Studierendenwerk favorisieren dafür eine Art Stele in Eingangsnähe vor dem Gebäude.
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