Campus-Meinungen
Hier gibt’s Essen für ‘n Appel und ‘n Ei“ – viele, die Mensa hören, denken zuerst an günstige Preise, wie eine rasche Campus-Umfrage unter etwa 20 Studierenden gezeigt hat. Mensa und Bio hingegen gehört für die Befragten nicht so recht zusammen. Die meisten waren überrascht zu hören, dass Kaffee und Nudeln längst Bioqualität haben. Ebenso die dort verarbeiteten Eier - wenn nicht, wie bei Redaktionschluss, aufgrund der Vogelgrippe-Auswirkungen ausnahmsweise Lieferprobleme bestehen. Doch kommt mehr Bio an? In der zufällig ausgewählten Stichprobe schon. Die Mehrheit der Befragten fände mehr Bio in der Mensa toll.
Für Mara und Annika, die beide Sportwissenschaft und Soziologie (Joint Bachelor of Arts) an der TU Darmstadt studieren, ist Mensaessen vor allem günstig. Aber nicht nur: „Man muss auch sagen, dass es sich zum Guten gewandelt hat. Es ist nicht nur Fast-Food, sondern auch gesund. Auch die Auswahl ist gut“, finden beide. „Dass Eier, Nudeln und Kaffee Bioqualität haben, wussten wir bis eben allerdings nicht, finden es aber gut. Würde noch mehr davon angeboten, würden wir das definitiv befürworten.“ Auch privat kaufen beide vieles in Bioqualität, etwa Gemüse und Obst. Und sie verzichten auf billiges Fleisch: „Essen soll gesund sein und gute Qualität haben“, sind sie überzeugt.
Nils (25), der an der TU Psychologie studiert, findet das Mensaessen meist lecker. „Manchmal ist es geschmacklich aber auch ausbaufähig“, räumt er ein. „Dass Eier und Kaffee schon jetzt Bioqualität haben, wusste ich nicht. Finde ich aber gut. Die Idee, noch mehr davon in den Mensen anzubieten, befürworte ich durchaus. Privat kaufe ich zwar nicht alles in Bioqualität, aber ich achte immer wieder auf das Siegel – vor allem bei nicht vegetarischen Produkten.“
Belgin (25) studiert Wirtschaftsinformatik an der TU und geht häufig in die Mensa. Das spare Zeit und man müsse zu Hause nicht kochen, sagt sie. „Außerdem ist das Essen nicht teuer. An Bio denke ich dort allerdings nicht. Der Preis ist so günstig, dass man kaum Bio erwarten kann.“ Würden vermehrt Biozutaten verarbeitet, fände sie das positiv – und wäre auch bereit, mehr dafür zu zahlen. „Allerdings würde ich mir dann auch eine klare Kennzeichnung wünschen, damit ich weiß, wann ich Bio auf dem Teller habe.“ Und wie sieht es bei ihr im Einkaufskorb aus? „Wenn ich privat einkaufe, greife ich oft zu Bio – vor allem bei Fleisch und Gemüse. Wobei ich mich bei dem Siegel oft frage, ob auch Bio drinsteckt. Da vertraue ich den regionalen Produkten, die auf dem Markt in Darmstadt angeboten werden, meist mehr.“
Patrick (29) studiert Informatik an der h_da und bringt die Mensa vor allem mit günstigem Essen in Verbindung. Mehr Bio fände aber auch er wünschenswert – und ist der Meinung, dass dies in den Mensen zu wenig thematisiert wird: „Man könnte viel deutlicher kommunizieren, welche Produkte schon jetzt Bio sind oder generell sagen, wo sie herkommen. Etwa beim Fleisch den Bauernhof nennen“, sagt er. „Die Linie mensaVital zum Beispiel finde ich auch nicht schlecht. Aber meistens ist sie mir dann doch zu gesund. Ich bin eher der leidenschaftliche Fleischesser. Für Bio-Qualität würde ich durchaus etwas mehr ausgeben. Vielleicht vier Euro statt zwei für das Standardschnitzel.“
Philipp (22) und Jannik (19) studieren beide Elektrotechnik an der h_da. Wenn sie an Mensa denken, dann zuerst an „Knusperschnitzel“. Zu Bio-Gerichten würden sie nur greifen, wenn diese geschmacklich und auch optisch ansprechend sind. „mensaVital geht ja schon ein bisschen in diese Richtung, schmeckt mir aber einfach nicht so. Deswegen hole ich es mir auch nicht mehr“, sagt Jannik und ergänzt: „Dass Eier, Nudeln und Kaffee Bio sind, wusste ich nicht. Da könnte man ruhig mehr Werbung machen.“ Das findet auch Philipp, der beim privaten Einkauf ebenfalls häufig auf Bioqualität achtet: „Vor allem bei Obst und Gemüse. Teilweise auch bei Fleisch oder Nudeln.“ Beide versuchen zudem, beim Fleisch etwas weniger zuzugreifen und achten dafür auf faire Tierhaltung.