Studierendenwerk realisiert Gedenktafel von Fritz Schwarzbeck vor neuer Wohnanlage

Studierendenwerk realisiert Gedenktafel von Fritz Schwarzbeck vor neuer Wohnanlage

  • Erinnerung an die Opfer der Gestapo in der Riedeselstraße soll wachgehalten werden
  • Neuer, angemessener Rahmen für 1976 geschaffene Gedenktafel

Stele vor dem Wohnheim Riedeselstraße

Darmstadt, 10. April 2018. Eine Gedenktafel des Darmstädter Künstlers Fritz Schwarzbeck (1902 – 1989) kann die ihr zugedachte Aufgabe wieder erfüllen, nämlich an die 1933 - 35 in der Darmstädter Riedeselstraße 64 inhaftierten Opfer der Geheimen Staatspolizei zu erinnern. Das 1,10 x 0,60 m große Bronze-Relief war spätestens ab 1982 bis zu ihrem Abriss vor wenigen Jahren eher unscheinbar an einer Fassade der vormaligen studentischen Wohnanlage mit der gleichen Adresse angebracht.

In Abstimmung mit dem Kulturamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat das Studierendenwerk Im Zuge eines 2016 begonnenen Wohnanlagen-Neubaus eine neue Präsentationsform – eine Art Stele unmittelbar vor der Wohnanlage - für die Gedenktafel realisiert. Fachleute loben die gestalterische Lösung, die der Text-Aussage des Reliefs Rechnung trägt, zu der Gesamtanlage passt und der Gedenktafel einen würdigen Rahmen gibt. Das Relief wird herausgestellt, die schlichteren Elemente – Beton und Glas - konkurrieren nicht.

Ulrike Laux (links) im Gespräch mit Dr. Andreas Schwarzbeck (Bildmitte, Sohn von Fritz Schwarzbeck)

„Uns ist wichtig, dass die Erinnerung an die NS-Opfer in der Riedeselstraße angemessen wachgehalten wird“, sagte bei der Vorstellung der Stele Ulrike Laux, Geschäftsführerin des Studierendenwerks, im Beisein von Repräsentanten der Wissenschaftsstadt Stadt Darmstadt, Vertretern der Deutschen Friedensgesellschaft DFG-VK sowie historisch interessierten Bürgern und Medien-Vertretern. „Weil das Stelen-Ensemble Passanten und die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims zum Innehalten und Lesen auch der erläuternden Information auf ansprechende Weise einlädt, ist viel erreicht“, so Laux.

Das Gestapo-Gefängnis befand sich im sogenannten Arresthaus der alten Darmstädter Garnison. Das im 2. Weltkrieg zerstörte Gebäude wurde 1950 von der Wiederaufbau GmbH an gleicher Stelle neu errichtet und dem damaligen Studentenwerk als Wohnheim übergeben. In seiner Sitzung vom 7. März 1973 beschloss der Magistrat der Stadt Darmstadt, eine Gedenktafel an der Wohnanlage anbringen zu lassen und beauftragte den bekannten Darmstädter Künstler Fritz Schwarzbeck, ein geeignetes Relief anzufertigen.

Reinhard Lattemann (Galerist) referiert über Fritz Schwarzbeck

Die Bronzetafel fand schließlich einen bescheidenen Platz an der Ost-Fassade des damaligen Wohnheims. Die Fertigstellung der neuen Stelen-Lösung erfolgte nach intensiver Beratung unter anderem mit den Nachlassverwaltern Fritz Schwarzbecks. Die neu erstellte studentische Wohnanlage wurde vor wenigen Tagen bezogen, die offizielle Einweihung findet am Montag, 16.04.2018 ab 13.00 Uhr statt.

Rückseite der Stele

 

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